Die konjunkturelle Stimmung insgesamt fällt bei den Unternehmen der Informationswirtschaft zur Mitte des Jahres positiv aus, ebenso wie die Erwartungen für das dritte Quartal 2018. Dieses Ergebnis ist am „ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft“ abzulesen, der im zweiten Quartal 2018 einen Stand von 66,6 Punkten erreicht. Im Vergleich zum Vorquartal hat der Indikator damit um 1,5 Punkte zugelegt. Er ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit Sitz in Mannheim.

„Der Anstieg des Stimmungsindikators ist auf die positive Entwicklung der Umsatzlage im zweiten Quartal zurückzuführen. Fast 46 Prozent der Unternehmen konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorquartal erhöhen, während nur knapp 13 Prozent sinkende Umsätze verbuchen mussten“, teilen die ZEW-Verantwortlichen mit. Hinsichtlich der Nachfragelage zeige sich die überwiegende Zahl der Unternehmen ebenfalls zufrieden. Als Konsequenz ist demnach der Teilindikator für die Geschäftslage um 4,6 auf einen Stand von 66,3 Punkten gestiegen. Die Erwartungen bezüglich der künftigen konjunkturellen Entwicklung sind auf einem hohen Niveau um 1,8 Punkte zurückgegangen. Der entsprechende Teilindikator für die Geschäftserwartungen erreicht aktuell einen Stand von 66,9 Punkten. Im Saldo rechnen nach ZEW-Angaben etwa 38 Prozent der Unternehmen mit steigenden Umsätzen und 30 Prozent mit einer steigenden Nachfrage nach eigenen Produkten und Dienstleistungen im dritten Quartal 2018.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. Bei den IKT-Unternehmen hat sich die gute konjunkturelle Stimmung kaum verändert. „Mit einer minimalen Steigerung des Stimmungsindikators um 0,1 Punkte auf 72,3 Punkte zeigt sich die Mehrzahl der IKT-Unternehmen weiterhin optimistisch bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation“, so das ZEW. Der Seitwärtsbewegung des Stimmungsindikators liege allerdings eine entgegengesetzte Entwicklung der beiden Teilindikatoren zugrunde. Der Teilindikator für die Geschäftslage hat sich im zweiten Quartal 2018 verbessert, während sich die Geschäftserwartungen für das dritte Quartal 2018 verschlechtert haben. „Der entsprechende Teilindikator für die Geschäftserwartungen verliert im Vergleich zum Vorquartal zwar 6,6 Punkte, überschreitet aber mit einem aktuellen Stand von 71,7 Punkten weiterhin die kritische 50-Punkte-Marke sehr deutlich“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Demzufolge blickt die Mehrzahl der Unternehmen optimistisch auf die künftige Wirtschaftsentwicklung. Zur guten Stimmung bei den IKT-Unternehmen trägt auch die positive Entwicklung des Teilindikators für die Geschäftslage im zweiten Quartal bei, der um 6,4 auf einen Stand von 73,0 Punkten gestiegen ist.

„Die wirtschaftliche Stimmung bei den Mediendienstleistern hat sich seit dem Vorquartal kaum verändert“, erklären die Verantwortlichen der Erhebung. Der Stimmungsindikator verliere im Vergleich zum Vorquartal 0,7 Punkte und überspringe mit einem Stand von jetzt 50,7 Punkten die kritische 50-Punkte-Marke weiterhin nur sehr knapp. Somit schätzt lediglich eine geringe Mehrheit der Mediendienstleister die konjunkturelle Stimmung positiv ein. Ausschlaggebend für die überwiegend gute Stimmung ist die positive Entwicklung der Geschäftserwartungen für das dritte Quartal 2018. Der entsprechende Teilindikator erreicht einen Stand von 58,7 Punkten, was einem Anstieg um 2,5 Punkte gegenüber dem Vorquartal entspricht. Vor allem bei den Umsatzerwartungen zeigen sich die Mediendienstleister optimistisch. So rechnet mehr als jedes zweite Unternehmen mit steigenden Umsätzen, während nur ein Viertel der Unternehmen Umsatzeinbußen fürchtet. Bei der Einschätzung der Geschäftslage zeigen sich die Mediendienstleister hingegen überwiegend pessimistisch. Der Teilindikator für die Geschäftslage erreicht laut ZEW lediglich einen Stand von 43,9 Punkten.

Das konjunkturelle Klima bei den wissensintensiven Dienstleistern hat sich im zweiten Quartal 2018 etwas verbessert. Im Vorquartal hatte sich der Stimmungsindikator bei den wissensintensiven Dienstleistern leicht eingetrübt, ist nun aber wieder um 2,3 Punkte gestiegen und erreicht damit ein solides Niveau von 65,0 Punkten. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen verbessert. Die beiden Teilindikatoren liegen aktuell gleichauf und erreichen wie auch der Stimmungsindikator einen Stand von rund 65 Punkten.

 

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