Am 22. Oktober beginnt die neue Spielzeit des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo in Mannheim. Nicht wie gewohnt auf dem Europaplatz, sondern auf der neuen Location des TAYLOR Areals. Spannende Zeiten für die Geschäftsführer und Palazzo-Produzenten Rolf und Tom Balschbach. Ein Gespräch mit den Investoren über die Chancen, die der neue Standort für Palazzo bietet. INTERVIEW: INGO LEIPNER

20 Jahre stand Ihr Spiegelpalast auf dem Europaplatz, direkt vor dem Planetarium.
Warum haben Sie Ihre Zelte dort abgebrochen?
Rolf Balschbach: Wir mussten jedes Jahr neu auf- und abbauen, was uns sehr hohe, sechsstellige Summen gekostet hat. Unser Traum war schon immer ein Standort für Palazzo, an dem wir ganzjährig stehenbleiben können. Der Spiegelpalast ist der komplizierteste Veranstaltungsort der Welt, wenn man ihn aufbauen muss, aber unser Spiegelpalast ist der faszinierendste Veranstaltungsort der Welt, wenn er in seiner ganzen Schönheit und atemberaubender Atmosphäre aufgebaut ist und stehenbleiben kann.

Warum ist es so schwierig, den Spiegelpalast auf- und abzubauen?
Rolf Balschbach: Oberstes Ziel für uns war es immer, dass jeder Gast eine perfekte Sicht auf das Bühnengeschehen hat. Daher haben wir unseren Spiegelpalast über 20 Jahre hinweg perfektioniert und mit neuen erhöhten Außenringen für unser Publikum erweitert, so dass er sich immer mehr in ein einzigartiges, terrassenförmiges „Amphitheater mit 1400 geschliffenen Spiegeln“ verwandelt hat. Jetzt gibt es im Palazzo Mannheim ausschließlich sehr gute Plätze mit perfekter Sicht.

Wie gestaltete sich dabei die Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim?
Rolf Balschbach: Die Zusammenarbeit war durchgehend positiv! Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hat uns in der Corona-Zeit erlaubt, den Spiegelpalast auf dem Europa-Platz das ganze Jahr stehen zu lasen. Dieses Zugeständnis der Stadt hat uns finanziell sehr geholfen und wir können uns hierfür nur immer wieder bedanken.

Welche Vorteile gibt es für Sie auf dem TAYLOR Areal?
Tom Balschbach: Die Vorteile sind der attraktive Standort, die Größe und die Entwicklungsmöglichkeiten der gesamten Palazzo-Erlebniswelt! Wir hatten vorher eine Fläche von knapp 4000 Quadratmetern, jetzt steht uns auf dem TAYLOR Areal ein Gelände mit über 13 000 Quadratmetern zur Verfügung, was uns die Möglichkeit gibt, unserer Kreativität für den Traum einer einzigartigen Palazzo-Erlebniswelt am neuen Eingangstor von Mannheim freien Lauf zu lassen. Außerdem optimiert sich an einem festen, bleibenden Standort die gesamte Infrastruktur und wir haben jetzt nahezu grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten. Alles was wir jetzt investieren, bleibt für die Zukunft erhalten und wird nie mehr abgebaut.

Warum haben Sie sich überhaupt auf die Notwendigkeit eingelassen, ständig am Europaplatz auf- und abbauen?
Das macht doch ökonomisch keinen Sinn.
Rolf Balschbach: Obwohl wir über 20 Jahre lang immer wieder neu auf- und abbauen mussten, war der Europaplatz am Eingangstor von Mannheim für uns ein ganz hervorragender Standort für Palazzo – eben ein richtiger Eyecatcher! Doch der kostenintensive und aufwendige saisonale Auf- und Abbau macht auf Dauer ökonomisch keinen Sinn, deshalb sind wir jetzt total zufrieden und euphorisch hinsichtlich des neuen Standortes auf dem TAYLOR Areal und wir haben auch aus ökonomischer Sicht jetzt ein neues perfektes Zuhause für die Zukunft von Palazzo gefunden.

Ein Zielkonflikt zwischen Attraktivität und Wirtschaftlichkeit?
Tom Balschbach: Diesen Zielkonflikt hatten wir auf dem Europaplatz. Jetzt mit dem attraktiven Standort am neuen Eingangstor von Mannheim und den großartigen Entwicklungsmöglichkeiten auf dem TAYLOR Areal gibt es diese Problematik nicht mehr. Und nach über 20 Jahren ist die Marke Palazzo in den Köpfen der Menschen aus der Region so verankert, dass ein Standortwechsel kein Problem darstellt. Palazzo Mannheim auf dem TAYLOR Areal ist besonders hinsichtlich Attraktivität und Wirtschaftlichkeit einfach perfekt!

 

Flair großer Weltmetropolen: So soll der künftige Spiegel-Palast am neuen Standort aussehen.

 

Wie sehen die Neuerungen aus, die mit dem neuen Standort möglich werden?
Tom Balschbach: Von besonderer Bedeutung ist für uns, dass wir den Spiegelpalast das ganze Jahr über stehenlassen können. So wollen wir auch im Sommer den Menschen der Metropolregion einen exklusiven Open-Air-Launch-Bereich mit attraktiver, innovativer Außengastronomie anbieten. Die neue Palazzo-Erlebniswelt ist die ideale Location für Veranstaltungen aller Art: Firmenevents, Messen, Hochzeiten, Abibälle, Modenschauen etc.

Was bleibt dem Zuschauer an Bewährtem erhalten?
Tom Balschbach: Die einzigartige atemberaubende Atmosphäre in unserem Spiegelpalast bleibt erhalten und wird sich nie ändern. Es ist der unverwechselbare Charakter von Palazzo, der unsere Gäste im Spiegelpalast fasziniert. Das Eintauchen in eine traumhaft schöne Welt der Fantasie und Lebensfreude. Auf dem neuen Standort entwickelt sich in den nächsten Jahren ein festes Palazzo-Gebäude – auch als Bedingung dafür, dass wir ganzjährig Vorstellungen anbieten können. Ständig haben wir zusätzliche Anfragen für Events im Frühling, Sommer und Herbst. Hinzu kommt der neue exklusive Außenbereich, der sich optimal mit dem bewährten Spiegelpalast ergänzt, für großartige Veranstaltungen draußen und drinnen sowie in Kombination – das ist einzigartig in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Wie hoch sind Ihre Investitionen?
Rolf Balschbach: Ein Gelände mit über 13 000 Quadratmeter zu kaufen, das läuft auf eine Investition in siebenstelligen Betrag hinaus, und dieselbe Summe wird es noch einmal kosten, die neue Palazzo-Erlebniswelt zu schaffen.

Das ist eine Hausnummer!
Rolf Balschbach: In der aktuellen Zeit mit Corona, Krieg, Inflation sowie explodierenden Energiekosten sind solch hohe Investitionen eine echte Herausforderung. Wir vertrauen aber auf den neuen attraktiven Standort und wir vertrauen unserem Publikum, das uns über 20 Jahre treu geblieben ist! Eins ist sicher – wir werden Palazzo auch in Zukunft so spannend und spektakulär gestalten, dass unsere Gäste auch in den nächsten Jahrzehnten unvergessliche Abende in unserem Spiegelpalast erleben können.

Sie leiden ja auch unter steigenden Kosten, bei den Zulieferern, dem Personal und der Energie. Wie schaffen Sie es, ihre Preise trotzdem nur geringfügig zu erhöhen?
Tom Balschbach: Würden wir auf dem Europaplatz bleiben, wäre die Situation durch den jährlichen Auf- und Abbau weit schwieriger. Wir erwarten am neuen Standort durch das ganzjährige Angebot neue Einnahmemöglichkeiten, wodurch wir der Entwicklung der Kosten entgegenwirken können. Zusätzlich fallen jetzt auch die hohen Investitionen für Auf- und Abbau, Platzmiete und die kostenaufwendige Wiederherstellung des Europaplatzes inklusive Rollrasen weg. Da kam immer eine halbe Millionen Euro zusammen. Letztlich waren das Kosten, die für das Kerngeschäft nichts gebracht haben. Daher ist es sinnvoller, direkt ins Produkt „Palazzo“ zu investieren.

Da scheint auf dem TAYLOR Areal eine interessante Wertschöpfungskette zu entstehen, wie wir das auch von Musical-Standorten kennen.
Rolf Balschbach: Unser Nachbar ist ein Investor, der in das E-Gebäude investiert hat. Dort entsteht ein Hotel in unmittelbarer Nähe unseres Spiegelpalastes. So ergeben sich wunderbare Synergie-Effekte.

Tom Balschbach: Außerdem steht direkt neben dem Palazzo-Eingang ein Parkhaus, so dass unsere Gäste ihre Fahrzeuge bequem und sicher abstellen können – mit einem kurzen Weg zu unserem Zelt. Ein weiterer Synergie-Effekt.

Rolf Balschbach: An dieser nord-östlichen Einfahrt nach Mannheim entsteht ein neues und attraktives Eingangstor. Nächstes Jahr gibt es die Bundesgartenschau. Seit die Amerikaner die TAYLOR Barracks verlassen haben, wird sehr viel Geld in die Entwicklung der Konversionsflächen gesteckt. Es wird umweltbewusst und nachhaltig investiert, auch durch die Stadt. So werden die neuen Flächen modern erschlossen, durchzogen von vielen Grünzügen. Daher freuen wir uns sehr auf TAYLOR! Am Anfang haben wir mit einem Auge geweint, jetzt lachen wir mit beiden Augen.

Tom Balschbach: Wir haben ein prominentes, prestigeträchtiges Grundstück direkt an der B38 am neuen pulsierenden Eingangstor von Mannheim erworben, an dem täglich rund 80 000 Menschen vorbeifahren. Die Verkehrsanbindung, die Parkmöglichkeiten, die Sichtbarkeit und die Entwicklungsmöglichkeiten zu einer spektakulären attraktiven neuen Palazzo Erlebniswelt lassen uns absolut positiv in eine spannende Palazzo Zukunft blicken.

Als Investoren haben Sie alle Hände voll zu tun. Wie sehen gerade Ihre Aktivitäten aus?
Tom Balschbach: Im Moment geht es vor allen darum, eine geeignete Infrastruktur als Vorbereitung für ein festes Palazzo – Gebäude zu schaffen, um die Voraussetzungen für eine ganzjährige Palazzo Erlebniswelt zu schaffen. Zusätzlich sind auch die Außenanlagen vorzubereiten und auszugestalten. Wir sind dafür verantwortlich, dass der erste Palazzo-Spieltag pünktlich und in vollem Glanz stattfindet. Wichtig dabei ist die ständige konstruktive Kommunikation mit der Stadt und dem Gestaltungsbeirat, um die baurechtlichen Bedingungen einzuhalten.

Wie arbeiten heute Vater und Sohn zusammen?
Rolf Balschbach: Ganz ehrlich, ohne meinen Sohn Tommy hätte ich den Schritt dieses Investments nicht getan. Nach 20 Jahren Palazzo ist ein solcher Standortwechsel eine gewaltige Herausforderung, die ich nur mit meinem Sohn bewältigen wollte. Trotz der zeitintensiven Einbindung in die Schaffung der neuen Palazzo-Erlebniswelt studiert Tommy noch Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Hochschule in Heidelberg und sitzt gerade an seiner Bachelor-Arbeit. Inzwischen ist er rund um die Uhr für diesen Standortwechsel engagiert und erledigt seine Aufgaben mit Bravour.

Tom Balschbach: Ich bin mit Palazzo aufgewachsen. Nach der Schule wollte ich erst einmal weg von Palazzo. Daher habe ich mein Studium in Heidelberg begonnen. Kaum war ein halbes Jahr vorbei, kam Corona und die Veranstaltungswelt stand von jetzt auf nachher vor gewaltigen Herausforderungen und ich wollte meinem Vater und dem Palazzo Team sofort helfen. Mein Vater bot mir an dabei zu sein. Ich habe mich sehr gefreut und geehrt gefühlt. Seitdem gebe ich alles, das Lebenswerk meines Vaters gemeinsam weiterzuentwickeln.

Rolf Balschbach: Für mich als Vater ist es sensationell zu beobachten wie Tommy mit seinen 21 Jahren, seiner Kreativität und seinem Enthusiasmus eine großartige Bereicherung für die Weiterentwicklung von Palazzo Mannheim darstellt. Seine Jugend und sein großes Engagement helfen uns, neue Ideen für eine erfolgreiche Zukunft von Palazzo zu entwickeln. Palazzo soll sich immer neu erfinden und spannend bleiben – auch für unser junges Publikum, deren Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse Tommy weitaus besser versteht. Er geht mit viel Respekt, Wertschätzung und Freundlichkeit auf Menschen zu, was genau meiner Lebensphilosophie entspricht.

Was bietet die neue Palazzo Saison?
Rolf Balschbach: Alle Künstler von Weltformat der kommenden Palazzo Saison waren noch nie im Palazzo Mannheim. Unser bezauberndes Revue-Ensemble haben wir um 2 großartige Tänzerinnen aus dem Moulin Rouge erweitert und ein zentrales Thema unserer neuen Show ist spektakuläre große Magie. Über 20 Jahre haben wir uns in der Welt der Artistenszene einen hervorragenden Ruf aufbauen können und werden in einem Atemzug der größten Produktionen von Paris, Las Vegas oder Monte Carlo genannt. Darauf sind wir sehr stolz und die Menschen der Metropolregion Rhein Neckar und weit darüber hinaus können sich auf eine großartige, spektakuläre und atemberaubende Show auf dem neuen Palazzo-Standort im TAYLOR Areal freuen.

Bild/Animation: Thomas Neu/Friedmann Architektur, Martino Hutz Architektur