Zukunftsfähige Unternehmen aus der Digital- und Kreativ-Branche siedeln sich bewusst in Neustadt an der Weinstraße an. So nimmt die Kommune Kurs Richtung Zukunft – als Bildungs- und Innovationsstandort, an dem auch traditionell der Weinbau ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Daher steht Neustadt an der Weinstraße für ein hohes Maß an Lebensqualität – Arbeit und Leben lassen sich perfekt verbinden.
In der Innenstadt führen schmale Gassen zu pittoresken Fachwerkhäusern, die das Mittelalter lebendig machen. Dort gibt es große Überraschungen in kleinen eigentümergeführten Geschäften, die sich prima in diese Atmosphäre einfügen. Niemals weit: Weinstuben, Restaurants und Cafés. Oberhalb, an den Hängen der Haardt, sind ebenfalls eindrucksvolle Villen und Bürgerhäuser zu bestaunen. Dann die neun „Weindörfer“, die das Profil und Lebensgefühl Neustadts mitprägen: Fachwerk und Barock wechseln sich bei den Fassaden ab; verwinkelte Innenhöfe und enge Gassen sorgen für ein ganz eigenes Flair, genauso wie alte Winzerhäuser und viele Brunnen.

Kein Wunder, dass Neustadt an der Weinstraße ein touristischer Magnet ist: Es bietet etwa 1980 Gästebetten in allen Kategorien, von der behaglichen Ferienwohnung bis zum Vier-Sterne-Hotel. Anziehend auch die rund 30 Feste im Jahr: vom Mandelblütenfest bis zum großen Deutschen Weinlesefest mit seinen unterschiedlichen Veranstaltungen und den Krönungsfeierlichkeiten für die Weinköniginnen. Genauso beliebt: der Weihnachts- und Kunigundenmarkt als wesentliche Tourismus- und Wirtschaftsfaktoren.

Und über all diesem bunten Geschehen thront das berühmte Hambacher Schloss: Rund 30 000 Menschen feierten am 27. Mai 1832 das „Hambacher Fest“ – Neustadter, Pfälzer, Polen und Franzosen. Es war die erste große Zusammenkunft, um sich für Demokratie, Freiheit und ein geeintes Deutschland zu engagieren. Daher hat der Stadtrat 2020 beschlossen, das Profil Neustadts als „Demokratiestadt“ zu schärfen, das heißt, die Kommune als „erlebbares Zentrum deutscher Demokratiegeschichte“ zu profilieren. Ein höchst aktueller Bildungsauftrag in Zeiten, in denen Wirtschaft und Gesellschaft die demokratische Rechtsordnung immer wieder als freiheitliche Grundlage ihrer Leistungsfähigkeit verteidigen müssen.

Ein Wechsel in die Vogelperspektive: Neustadt an der Weinstraße liegt mitten an der Deutschen Weinstraße – als Herz der Weinstraße. Die Rheinebene grenzt an das Mittelgebirge Pfälzer Wald (Haardt) – und die Stadt ist von Weinbergen umgeben. Eine sympathische Geografie aus Wald, Hügeln und einer Kulturlandschaft des Weinbaus.

Doch für die Wirtschaft ist entscheidend: Neustadt an der Weinstraße gehört zur leistungsstarken Metropolregion Rhein-Neckar mit einer ökonomischen Vernetzung, von der die Unternehmen in der Stadt besonders profitieren. Das zeigt sich auch in der Infrastruktur: Die kreisfreie Kommune ist ein Mittelzentrum mit rund 57 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie hat etwa 17 500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und liegt mit einer Arbeitslosigkeit von 6,2 Prozent im Mittelfeld von Rheinland-Pfalz (2021).

4500 Unternehmen sind in Neustadt an der Weinstraße tätig, zu den Großen gehören Firmen aus unterschiedlichen Branchen: international tätige Engineeringanbieter für Prozessanlagen in der Lebensmittelindustrie, Industrieunternehmen auf dem Gebiet zukunftsfähiger Kunststoffverpackungen, große Händler im Bereich Truck & Automobil, leistungsfähige Dienstleister im sozialen und medizinischen Feld, sowie IT-Unternehmen auf den Gebieten der Cybersicherheit oder App-Entwicklung. Und: Es gibt traditionsreiche Weingüter und Winzer mit Weltruhm! Außerdem leisten viele mittelständische Firmen und Dienstleister einen Beitrag, damit das Neustadter Segment Weinwirtschaft erfolgreich ist. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2016 innerhalb der Stadtgrenzen bei 1,6 Milliarden Euro.

Die Stadt hat einen direkten Anschluss an die BAB 65 (Neustadt Nord/Süd) und verfügt über einen regionalen Bahnknotenpunkt: Der IC „Frankfurt a. M. – Saarbrücken“ hält in Neustadt an der Weinstraße. Sowohl nach München als auch nach Dresden gibt es ab Neustadt durchgehende ICE-Verbindungen. Hinzukommen: S-Bahnanschlüsse nach Homburg (Saar), Kaiserslautern, Karlsruhe, Eberbach und Osterburken. Die nächsten Containerhäfen befinden sich in Mannheim, Ludwigshafen und Germersheim. Und wer hoch hinauswill, kann mit dem PKW in rund 60 schnellen Minuten den Frankfurter Flughafen erreichen.

Zur Infrastruktur einer Stadt gehört auch immer der Bildungsbereich. Bemerkenswert ist die vielfältige Schullandschaft, zu der auch die „International School“ zählt (2005 gegründet). Unterrichtssprache ist Englisch; Lehrkräfte sowie Schülerschaft kommen aus 20 Ländern. Eine Chance in Neustadt an der Weinstraße, Kompetenzen für eine globalisierte Welt zu erwerben. Motto: „Dare to do what you dream“.
Außerdem nimmt bis 2028 ein neues Berufsbildungs- und Technologiezentrum seine Arbeit auf, kurz „Hochschule des Handwerks“ genannt. Ein wichtiger Meilenstein für Neustadt an der Weinstraße! Die Investition umfasst knapp 80 Millionen Euro – und ein hochqualifiziertes Handwerk ist eine gute Antwort auf den Fachkräftemangel.

Weitere gute Antworten gibt die Kommune im schulischen Bereich, denn sie trägt den Titel „MINT-Region Neustadt a. d. Weinstraße“. Die Abkürzung MINT hat dabei nichts mit Pfefferminz zu tun, sondern steht für den Fächer-Kanon: „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“. Das Land fördert regionale Initiativen, die unter anderem „niederschwellige Zugänge“ zu Inhalten der MINT-Bildung schaffen oder Schülerinnen und Schüler bei der Berufswahl unterstützen. Genau das geschieht mit großem Engagement in Neustadt an der Weinstraße. In der Verwaltung stößt das Bildungsbüro außerschulische Projekte an, vernetzt Bildungsakteure und koordiniert Aktivitäten auf kommunaler Ebene.

In diese freundliche Lernumgebung passt auch die „Jugend forscht AG“, die Schülerinnen und Schüler aus allen Schularten und Altersstufen für Naturwissenschaften begeistert. Gegründet hat sie vor zehn Jahr Sergej Buragin, der noch heute als Leiter und Coach mit den jungen Forschern arbeitet. Ihm geht es um „Erfindungen, die das Leben bereichern“. Dabei experimentieren die Schülerinnen und Schüler in Projektteams und bauen selbst ihre Erfindungen. Dieser Ansatz zeichnet Neustadt an der Weinstraße besonders aus, weil sich auf diese Weise Schülerinnen und Schüler den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen. Außerdem schneiden die Neustadter „JuFo-Teams“ überproportional oft erfolgreich ab, wenn sie sich am Wettbewerb „Jugend forscht“ beteiligen.

Lehre und Forschung auf universitärem Niveau? Das geschieht auf dem Neustadter „Weincampus“ – besonders zu den Aspekten Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Weinbau. Im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) gibt es die international anerkannten Studiengänge Weinbau und Oenologie, jeweils mit einem Bachelor- und Masterabschluss. Dieser Standort ist kein Zufall, weil der Weinbau neben dem Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Neustadt an der Weinstraße bleibt. Rund 20 Millionen Liter produzieren die lokalen Winzer im Jahr, unter anderem Riesling, Müller-Thurgau oder Weißburgunder. Bei der „bestockten Rebfläche“ gibt es ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitze (2017): Neustadt an der Weinstraße kommt auf 2031 Hektar, Landau auf 2067. Auf Rang 6 landet Bad Dürkheim, weit abgeschlagen mit 819 Hektar.

Der Wein reift gut in Neustadt, was auch an ungewöhnlichen 1850 Sonnenstunden im Jahr liegt. Daher wachsen hier ebenfalls Mandeln, Feigen, Kastanien, Kiwis und sogar Limonen. So weht ein mediterraner Hauch durch die Stadt, das Mittelmeer scheint nicht mehr weit zu sein … Es lebt und arbeitet sich gut in Neustadt an der Weinstraße!

 

Autor: Ingo Leipner; Bilder: Alexander Kästel, kgp.de, Stadt Neustadt