Die „größte Einzelinvestition in der Geschichte des Mannheimer Standorts“, sagt Roche-Verwaltungsratspräsident Dr. Christoph Franz über den Neubau für die Pharmaproduktion: Rund 170 Millionen Euro fließen in das Gebäude und die darin enthaltene, hochflexible Abfüllanlage. Sie kann aktuelle Produkte des Unternehmens ebenso herstellen wie Wirkstoffe der Entwicklungspipeline. „Wir produzieren hier in Mannheim unter anderem Krebsmedikamente der nächsten Generation für Patienten in Deutschland und weltweit“, führt Franz aus. Die Qualität der Produkte werde in einem ebenfalls neu gebauten Laborgebäude am Standort kontrolliert. Bei Roche in Mannheim wachsen die Produktionsmengen dank der steigenden weltweiten Nachfrage seit Jahren – das macht es nach Konzernangaben nötig, vorhandene Kapazitäten zu erweitern. In den zurückliegenden fünf Jahren hat Roche insgesamt über eine Milliarde Euro in den Ausbau des Standorts Mannheim investiert.

Weiteres Geld steckt der Konzern in eine neue Server-Farm und die Glasfaserinfrastruktur auf seinem Mannheimer Campus. Denn Roche treibt bereits seit einigen Jahren den Wandel zum digitalen Unternehmen voran.„Die Digitalisierung durchdringt immer größere Bereiche unseres Lebens – beruflich wie privat“, sagt Dr. Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH in Mannheim. „Daten lassen sich etwa dafür einsetzen, Ärzte bei der Wahl einer Behandlung zu unterstützen und Patienten so die bestmögliche Therapie zu ermöglichen.“ Zudem digitalisiert und automatisiert Roche seine Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette, was laut Redeker zu besserer Qualität und höherer Effizienz führt.

Auch im Kundenkontakt setzt das Unternehmen zunehmend auf virtuelle Realität. In einem neuen Vertriebsgebäude kommen nicht nur rund 200 Mitarbeiter unter. Dort gibt es auch ein „Virtual Reality Lab“, in dem interaktive 3-D-Modelle Kunden einen Eindruck vermitteln sollen, wie ihr mit Roche-Systemen ausgestattetes Labor künftig aussehen wird.

Der größte Kaltwasserspeicher Deutschlands – das fünfte eingeweihte Bauprojekt – deckt den steigenden Kaltwasserbedarf des Mannheimer Standorts. Der Speicher wird nachts gefüllt – dies optimiert den Energieeinsatz und sorgt dafür, dass die vorhandenen Kältemaschinen besser ausgenutzt werden. Auf diese Weise reduziert sich der jährliche Kohlendioxidausstoß um rund 1100 Tonnen. Bereits heute setzt Roche zu 100 Prozent auf grünen Strom und bezieht seine Energie zu über 90 Prozent aus nachhaltigen Quellen. Dafür sorgt auch die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des neuen Vertriebsgebäudes: Sie kann bis zu 200 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen – das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von mehr als 50 Haushalten.

„Baden-Württemberg ist auch deshalb so einzigartig, weil es exzellente Krankenversorgung, ausgezeichnete Spitzenforschung und hervorragende Studien- und Lehrbedingungen mit einer sehr guten Industrielandschaft in Medizintechnik und Pharma verbindet“, unterstreicht Manfred „Manne“ Lucha, Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg. „Internationale Forschungseinrichtungen, eine lebendige Gründerszene, gute Infrastruktur: Die Metropolregion Rhein-Neckar bietet alles, was Unternehmen für wirtschaftlichen Erfolg benötigen. Wenn dieser dann noch mit Umweltbewusstsein und gesellschaftlicher Verantwortung daherkommt, dann ist das Nachhaltigkeit im besten Sinne.“ Die Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten noch weiter zu stärken, sei ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, so der Minister weiter. In diesem Zusammenhang müsse auch hinterfragt werden, ob der Handel mit parallel- und reimportierten Arzneimitteln tatsächlich gefördert werden solle, wie es derzeit durch die Vorgabe einer Quote für die Abgabe von Importarzneimitteln der Fall sei.

Die Roche-Gruppe mit Hauptsitz in Basel (Schweiz) ist in mehr als 100 Ländern tätig und beschäftigte 2017 weltweit rund 94 000 Mitarbeiter. Allein in Deutschland sind etwa 15 900 Frauen und Männer in den Bereichen Pharma sowie Diagnostik für den Konzern tätig. Das Unternehmen ist an den drei Standorten in Grenzach-Wyhlen (Roche Pharma AG), Mannheim (Roche Diagnostics GmbH, Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Roche Diabetes Care GmbH sowie Roche Diabetes Care Deutschland GmbH) und Penzberg (Biotechnologie-Kompetenzzentrum, Roche Diagnostics GmbH) vertreten.

Die Schwerpunkte erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette der Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics: von Forschung und Entwicklung über Produktion, Logistik bis hin zu Marketing und Vertrieb, wobei jeder Standort neben dem Deutschland-Geschäft auch globale Aufgaben wahrnimmt. Roche hat während der zurückliegenden fünf Jahre über zwei Milliarden Euro in diese Standorte investiert.

(den/red; Bildunterschrift: Fünf freudige Gesichter für fünf Gebäude: Dr. Christoph Franz (links), Manfred „Manne“ Lucha, Dr. Ursula Redeker, Dr. Gottfried Ludewig und Dr. Hagen Pfundner weihen Gebäude im Gesamtwert von über 400 Millionen Euro auf dem Mannheimer Roche-Campus ein.; Bild: Roche)